Medienschau anlässlich des ersten Verhandlungstages im Kachelmann Schadensersatz-Prozess

Keine Kommentare.

Zum ersten Verhandlungstag am 31.10.2012 – wir rufen auf zum Faktencheck

Beispiele eingehender Berichterstattung

  • Die Westdeutsche Zeitung befragt auch Mitarbeiterinnen von Frauenberatungen u. -notrufen – die große Ausnahme. Passender Titel: „Beratungsstellen für Frauen: ‚Kachelmanns Thesen sind unrealistisch’“
  • Die Junge Welt bringt Zahlen
  • Die Welt geht ausführlicher auf unsere Botschaften ein
  • Die Hessenschau des hr berichtet vom Protest und unterstreicht mit Aussagen des Kriminologen Egg
  • ARD Brisant bemüht sich auch um einen Faktencheck. Mit uns kommen auch fachliche Ansichten (Kriminologe Egg, Weißer Ring) zu Wort.
  • RTL Hessen und Sat1 17:30 zweifeln auch an Kachelmann’schen Behauptungen
  • Der Stern ist zweigesichtig: Im Video die Stellungnahme des Weißen Rings
  • Persönlich unterstützend dabei war auch Bettina Renfro von Terre-des-Femmes Rhein-Main. Ihr Bericht bezieht sich u.a. auf die Fakten.

Ansonsten bezogen sich viele größere und vor allem kleinere Pressemedien auf Meldungen der Nachrichtenagenturen:

Vor dem Gericht demonstrierten einige Aktivistinnen einer ‚Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt’. Sie wandten sich gegen den Vorwurf, es gebe eine ‚Opferindustrie’, die zum Nachteil beschuldigter Männer wirke. (dpa)

In Frankfurt erhält die Schlammschlacht zunächst keine neue Nahrung. Die Öffentlichkeit wird gleich zu Beginn ausgeschlossen, weil „intime Details“ aus dem Vorleben von Kläger und Beklagter erörtert werden müssten. Manch einem ist der Medienrummel um den Meteorologen ohnehin ein Dorn im Auge. Vor dem Gerichtsgebäude bringen Demonstranten ihren Unmut zum Ausdruck. „Uns stört, dass Kachelmann immer eine so große Bühne bekommt“, sagt eine Sprecherin der „Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt“. Die Initiative befürchtet, der Rummel um das mutmaßliche Justizopfer Kachelmann könne Vergewaltigungsopfern künftig zum Nachteil gereichen (dapd)

Meldungen, die sich auf AFP beziehen, berichten nicht vom Protest.

 

Interessante Lehre: auch Nicht-Berichten ist berichten

  • Die Zeit (hier ist sich Sabine Rückert zum Thema Falschbeschuldigung gern mit Spiegelreporterin Gisela Friedrichsen einer Meinung) brachte neben dem reuters-Video gar nichts zum Kachelmann-Prozess. Stattdessen wird das Buch der Kachelmanns als „Buch der Woche“ vorgestellt.
  • Auch die taz berichtete zwar zum Prozess, aber nicht zum Protest
  • Hallo Deutschland (ZDF) hat unseren Protest zwar anfangs im Bild, berichtet jedoch nicht über das Warum. Immerhin kommt der Weiße Ring und eine kritische Meinung zu Kachelmanns Verbreitung falscher Thesen über die Medien zu Wort – neben all denen, die über K.’s Unschuld Bescheid zu wissen glauben.

Anstatt Information Meinungsmache

  • hier die andere Seite des Stern: er übernimmt die Idee eines Faktenchecks, propagiert aber unter Berufung auf fragwürdige Expert:innen astronomische Falschbeschuldigungszahlen. Welcher Negativpreis ließe sich für die ungehemmte Verbreitung solcher Vergewaltigungsmythen, wo es nicht mal mehr Kachelmann als Sprachrohr braucht, verleihen? Die lila Bittermandel?
  • Unser Lokalmedium Frankfurter Rundschau schreibt einen sehr subjektiven Bericht, bei dem die Fakten nicht so wichtig sind, dafür der Schreiber sein persönliches Verhältnis zum Feminismus durch die Blume mitteilt.

Kommentar schreiben

  • (will not be published)

XHTML: Sie können diese Auszeichnungen nutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>