Justizskandal: Claudia D.’s Stellungnahme zu ihrer Verurteilung durch das OLG Frankfurt

Ein Kommentar.

Nach dem Urteil und der Verlesung der Urteilsbegründung durch einen beisitzenden Richter wandte sich Claudia D. an die versammelte Presse. Ihre mutigen und klaren Worte dürfen wir mit ihrem Einverständnis hier dokumentieren.

 

Sie wurden heute Zeugen eines Justizskandals. Der Senat des OLG Frankfurt unter dem Vorsitz des aus meiner Sicht klar befangenen und frauenfeindlich agierenden Thomas Sagebiel hat heute ein katastrophales Fehlurteil gefällt und großes Unrecht gesprochen.

Dieser rein männlich besetzte Senat, als letzte Instanz, hat tatsächlich keinerlei Skrupel, den Entscheidungen der Landgerichte Mannheim und Frankfurt zu widersprechen und bei gleicher Beweislage wider jede Vernunft und Logik zu einem gänzlich anderen Ergebnis zu kommen. Diese drei Herren behaupten völlig willkürlich und ohne einen belastbaren Beweis, ich hätte mich selbst verletzt und intentional falsch ausgesagt, um den nicht nur in meinen Augen notorischen Lügner Jörg Kachelmann in Haft zu bringen. Dabei ignorieren sie, anders als ihre Vorgänger, sämtliche Fakten und Indizien, die gegen eine Falschaussage und für eine Vergewaltigung sprechen. Dazu gehören diverse Gutachten, wissenschaftliche Erkenntnisse, Zeugenaussagen und die vielen nachgewiesenen Lügen des Herrn Kachelmann in allen seinen gerichtlichen Aussagen, vor allem jene erwiesenen Lügen zu den Ereignissen in besagter Februarnacht 2010 sowie seine widersprüchlichen Aussagen und Verhaltensweisen in den Tagen danach.

All dies hat der Senat gezielt ignoriert und unter den Teppich gekehrt und ein Urteil gesprochen, ohne den Kläger auch nur ein einziges Mal gesehen geschweige denn befragt zu haben. Denn auch die von mir beantragte Parteivernehmung wurde vom Senat kommentarlos ignoriert wie überhaupt alle meine Beweisanträge in diesem Verfahren kommentarlos ignoriert wurden, ganz offensichtlich mit dem von vornherein festgelegten Ziel, sich mittels Faktenunterschlagung, unwahrer Behauptungen und unlogischer Schlussfolgerungen ein Urteil zurechtzubiegen, gegen das ich keinerlei Rechtsmittel einlegen kann, weil es mit der heutigen Verkündung rechtskräftig ist.

Ein Urteil, mit dem ein Exempel statuiert werden soll, denn um nichts anderes geht es hier in meinen Augen. Man will ein Exempel statuieren, um Frauen einzuschüchtern, um sie davon abzuhalten, die Wahrheit über männliche Gewalt laut zu sagen. Man will uns Frauen stumm schalten, damit das gesellschaftliche Machtgefüge im männerbündischen Täterstaat Deutschland nicht in Gefahr gerät.

Denn nach den sexuellen Gewaltattacken in der Silvesternacht fingen Frauen plötzlich an, mutiger zu werden und nicht mehr zu schweigen, sondern die Taten bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.

Dieser aus männlicher und staatlicher Sicht fatale Trend muss natürlich wieder gestoppt werden, denn man stelle sich nur einmal vor, was es für dieses Land bedeuten würde, wenn nicht mehr nur wie bisher 5% der betroffenen Frauen anzeigten, sondern vielleicht 20, 50 oder gar 100%!

Unser Staat, der die Grenzen seiner Belastbarkeit eh längst erreicht hat, wäre komplett überfordert. Der gesamte Justizapparat würde unter dem Druck der Mutigen zusammenbrechen.

Folglich müssen Frauen wieder entmutigt werden und wie geht das am besten? Indem man einen prominenten Fall mit maximaler öffentlicher Aufmerksamkeit nimmt und am Beispiel dieser Frau allen anderen zeigt, was mit ihnen passieren kann, sollten sie es wagen, sexuelle Gewalt zur Anzeige zu bringen.

„Ihr könnt alles verlieren, Eure Ehre, Eure Würde, Eure Arbeit, Euer Geld, alles! Also haltet besser den Mund und schweigt!“ Das ist die schamlose Botschaft des heutigen Urteils, aber Eure chauvinistische Botschaft, Ihr armseligen, feigen Frauenverächter, könnt Ihr Euch sonst wohin schieben! Wir werden uns nicht stumm schalten lassen. Und wenn Ihr mich auch noch unschuldig ins Gefängnis steckt. Ich werde mir die Wahrheit niemals verbieten lassen. Von niemandem. Nicht solange ich atme.

One Response to “Justizskandal: Claudia D.’s Stellungnahme zu ihrer Verurteilung durch das OLG Frankfurt”

  1. Marco

    Sehr geehrte Frau D.,

    vielen Dank für Ihren mutigen Kampf gegen das Unrecht dem Sie und viele anderen Frauen (und einige Männer) ausgesetzt sind.

    Es ist unfassbar wie menschenverachtend die Justiz auf diesem Gebiet gegen Betroffene agiert und Fakten offenbar keine Rolle spielen. Besonders gruselig ist für mich vor allem das Verhalten der Medien, die offenbar weitestgehend durch Litigation-PR gesteuert werden.

    Ihnen noch viel Kraft und Glück für Ihren weiteren Weg!!

    Herzliche Grüße
    Marco

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