Nach nun rund vier Jahren ehrenamtlicher Arbeit unserer kleinen aber sehr engagierten
Gruppe, möchten wir kurz Bilanz ziehen.
Wir haben:
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als über die Jahre Einzigen konsequent den Kachelmann-Prozess in Frankfurt beobachtet und gegen die Kachelmann’schen Polemiken („Opfer-Abo“ etc.) protestiert,
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das Wort „Opfer-Industrie“, alternativ „Opfer-Abo“, als Unwort des Jahres vorgeschlagen – „Opfer-Abo“ ist’s geworden, wofür die sprachkritische Jury aus Darmstadt auch viel Häme aus verschiedenen Bereichen hat einstecken müssen,
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innerhalb unserer limitierten Ressourcen, Prozesse vor Ort, aber auch Medienmeldungen beobachtet (s. Medienradar),
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einen Blick auf politische Entscheidungen gehabt (offene Briefe, Wahl-Checks),
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die Problematik zur sexuellen Gewalt immer wieder auf öffentlichen Kundgebungen zum Frauentag und dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen öffentlich gemacht,
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in Workshops zur Auseinandersetzung mit der Thematik eingeladen,
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uns mit Betroffenen in Gerichtssälen solidarisiert – dies betraf sowohl aus den Medien bekannte wie Gina-Lisa Lohfink und Claudia D. als auch weniger bekannte Betroffene,
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auf die erfolgte Reform des Sexualstrafrechts mit eingewirkt,
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und viel, viel geschrieben …
Angesichts dessen, dass nur eine Handvoll derjenigen, die sich bei uns gemeldet haben, wirklich aktiv sind, sind wir auf diese Bilanz durchaus stolz. Allerdings stellen wir auch fest, dass wir in unserer Arbeit immer wieder an die Grenzen unserer persönlichen Ressourcen an Zeit und Kraft kommen.
Wenn Ihr unsere Arbeit für unterstützenswert haltet, bitten wir Euch, uns nach Euren individuellen Interessen und Ressourcen zu unterstützen. Dafür ist es nicht zwingend notwendig, dass Ihr aus dem Rhein-Main-Gebiet kommt.
Ihr könnt zum Beispiel:
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in Eurer Region Gruppen gründen, die mit uns kooperieren,
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in bereits bestehenden Gruppen/Organisationen mit uns kooperieren und Euch mit uns vernetzen (zwecks Infos, Veröffentlichungen und gemeinsamer Veranstaltungen),
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aus der Ferne aktiv mit uns zusammen arbeiten (wir benötigen stets Mithilfe beim Gestalten von Texten, PR-Materialen, Graphiken, Organisieren von Veranstaltungen, etc.),
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uns finanziell unterstützen,
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und natürlich sehr gern mit uns direkt im Raum Frankfurt/Wiesbaden zusammen arbeiten …
Eingeladen sind dazu alle, die sich mit uns direkt (Frauen*) oder indirekt (über Vernetzungen und gemeinsame öffentliche Veranstaltungen) für das gleiche Anliegen engagieren wollen (http://ifgbsg.org/mitmachen/):
Für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt.
Denn nach der sicherlich großenteils begrüßenswerten Sexualstrafrechtsreform darf sich nun erst recht nicht mit dem bislang Erreichten zufrieden gegeben werden. Denn die Änderungen der Gesetzestexte lassen die weit verbreiteten Vergewaltigungsmythen in den Köpfen unserer Gesellschaft noch lange nicht verschwinden. Recht war und ist ohnehin ja immer bloß die eine Seite, die Umsetzung im Sinne der Betroffenen die andere. Damit wir nach wie vor, dafür einstehen können, bitten wir Euch eindrücklich um Eure Solidarität und Mithilfe.
Herzlichst
Euer IfGbsG-Team