Frauentag 2014 in Frankfurt

2 Kommentare.

Wie bereits im Vorjahr setzte die Initiative anlässlich des Frauentages ein Zeichen gegen Gewalt. Nämlich dort, wo vermutlich die wenigsten Menschen darüber nachdenken:
Auf der Haupteinkaufstraße Zeil. Und zwar im Rahmen eines immer bunter werdenden Aktionsbündnisses, zusammen mit ganz unterschiedlichen Menschen  verschiedenen Alters – und ja: vornehmlich Frauen.

Um Menschen auch  unterschiedlichen Ebenen zu erreichen, haben wir dieses Mal unterschiedliche Aktionsformen gewählt:

Sozusagen als Premiere haben wir eine Performance zur Wirkung von Vergewaltigungsmythen auf Betroffene aufgeführt.  Wir wollten damit zeigen,  wie das gesellschaftliche Klima des Misstrauens gegenüber Betroffenen dazu beiträgt, dass sexuelle Gewalt so selten angezeigt wird (bei den Frauen: 5 %, BMFSFJ).

Die Rede forderte dieses Mal kämpferisch das Recht sexueller und körperlicher Selbstbestimmtheit und lud zu einer Signalsetzung mit Tanz ein; nämlich dass Frauen Spaß mit ihren Körpern haben (sollten) – befreit von sexistischen, gesellschaftlichen Zwängen und Angst vor sexuellen Grenzüberschreitungen anderer.

Zudem gab es knapp 70 Teilnahmen an der provokant formulierten ‚Gewinnaktion‘ zu sexueller Gewalt. Ohne Ansprache nahm niemand teil, mit jedoch 99 % aller Angefragten; und gaben anonym an, was sie bereit sind, im Alltag gegen sexuelle Gewalt zu tun. Denn wer auch im Kleinen anfängt,  gegen sexuelle Gewalt oder entsprechende Vorbedingungen aufzubegehren, kann nur dazu gewinnen –  für sich ganz persönlich an Zivilcourage und natürlich auch als gesellschaftlicher Gewinn. Zum Ankreuzen gab es simple Beispiele, wie Petitionen unterstützen als auch sich der Verbreitung von Vergewaltigungsmythen (einige kannten dieses Wort nicht) und sexistischer Witze zu widersetzen. Natürlich durfte die Ankreuzmöglichkeit für den prinzipiellen Glauben von Aussagen Betroffener nicht fehlen. Ohne Erklärung, dass damit lediglich der Gegenentwurf zum derzeitigen Klima des Misstrauens gemeint sei, taten sich einige schwer mit diesem Ja. Schließlich sollte solch eine Zustimmung auch ehrlich sein, auf dass sich die Teilnehmenden später in einer ähnlichen Situation evtl. auch erinnern.

Dazu wurden die Befragten auch angeregt, zum Thema aktive Gruppen zu unterstützen als auch unter Sonstiges ihre eigenen Ideen zu formulieren. Die Auswertung wird zu einem späteren Zeitpunkt ab mindestens 100 Teilnahmen stattfinden.

Eindrücke, die übrig blieben:

Das Aktionsbündnis wird immer bunter, könnte aber dennoch noch mehr Unterstützende vertragen, sicherlich auch von außerhalb der Politik. Um eben nicht nur in ‚eingeschworenen Kreisen‘ sondern allerorten und geschlechterübergreifend ein unübersehbares, solidarisches Zeichen zur Gleichberechtigung zu setzen.

Die Frauenbewegung ist einen langen Weg gegangen, dessen Ziel noch lange nicht erreicht ist. In Ignoranz dessen schritten Viele vorüber. Und trotzdem freuten und bedankten sich zahlreiche jener eiligen Frauen für die Infoblätter zur Aktion, die ihnen mit den Worten „Alles Gute zum Frauentag!“ in die Hand gedrückt wurden. Gut, der Dank galt wohl eher der Gratulation als dem Flyer. Deshalb: Wollen wir darauf warten, dass uns Gerechtigkeit quasi im Vorbeigehen als Geschenk überreicht wird?

2 Responses to “Frauentag 2014 in Frankfurt”

  1. hannah

    echt toll! was für eine gelungene frauenKAMPFtagsaktion!!!
    dank euch hab ich jetzt den „you don’t own me“-ohrwurm… 😉

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