Sexueller Konsens? So einfach wie Teetrinken!

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Dieses Video der englischen Polizei zum Thema sexueller Konsens (gemeinsamen Einverständnis) verdeutlicht sehr anschaulich, wie einfach ein ‚Nur ja heißt ja‚ zu verstehen ist.

Video ‚Consent – It’s simple as tea‘

So klar, dass der immer noch andauernde Streit über die Sexualstrafrechtsreform unverständlich wirkt. Als EU-Land stimmte Deutschland der Istanbul-Konvention zu, so dass folglich zumindest der Leitsatz ‚Nein heißt nein‚ in die Reform einfließen muss. Warum wird selbst hier versucht, zurück zu rudern anstatt gleich Nägel mit Köpfen zu machen und das klare ‚Nur ja heißt ja‘ per Gesetz zu verabschieden?

Vielleicht verhilft die im Video dargestellte Tee-Metapher zur Klärung. Jemanden trotz nicht erhaltener Zustimmung Tee einflößen zu wollen, wirkt hier jedenfalls so unverständlich, dass wohl kaum jemand überhaupt auf die Idee dazu käme. Warum scheint dann ‚Sex‘ ohne klare Zustimmung nicht ebenso undenkbar – für alle? Vermutlich weil wir in Verhältnissen leben, in denen mit Sex nicht ähnlich umgegangen wird wie mit Tee. Aber warum? Viele machen dies an patriarchalen Verhältnissen fest, in den es immer noch üblich scheint, über den körperlichen Besitz anderer zu verfügen, insbesondere dem von als schwächer empfundenen Menschen, meist weiblichen. Und wiederum Viele mögen diese Frage mit der bagatellisierenden Antwort abspeisen, dass Teetrinken und Sex nicht das Gleiche seien.

So oder so; es geht in beiden Fällen um das Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Und deshalb ist es höchste Zeit, dass sich nicht nur die allgemeine Bevölkerung sondern auch die Abgeordneten der Frage stellen: Wollen wir, dass das Recht auf körperliche Selbstbestimmung weiterhin alltäglich von der Justiz und allzu vielen Tätern ignoriert wird, gleich ob dafür nun mehr oder weniger physische Gewalt angewendet wird. Denn diese Entscheidungen ermöglichen die juristischen und gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sexuelle Gewalt nicht nur ignoriert oder verharmlost sondern auch weiterhin akzeptiert wird, oder eben nicht mehr.

 

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